Der freie Wille

Warum gibt es so viel Leid?
Warum gibt es hungernde Menschen?
Warum existieren Verbrechen?
Warum erlaubt Gott Leid, Hunger, Verbrechen, Pädophilie, Kannibalismus und dergleichen?

 

Das sind einige der Fragen, die ich mir am häufigsten gestellt habe.

Es war für mich so schwer, die Liebe Gottes zu uns Menschen zu verstehen.
Es war für mich so schwer, die Menschen zu verstehen. Und es fällt mir immer noch schwer. Ich kämpfe weiterhin mit den Gefühlen des Schmerzes, die durch meine unbewussten Entscheidungen und gleichzeitig durch die unbewussten Entscheidungen anderer Menschen verursacht wurden.

Meine Seele hat immer nach Liebe, Verständnis und innerem Frieden gesucht. Ich sehne mich immer noch, wie ein neugeborenes Kind nach der Brust der Mutter, nach einem tiefen Verständnis.

Ich habe viele Bücher gelesen, um die Wahrheit zu suchen – nach einer Wahrheit, die nirgendwo gelehrt wird, weil sie nicht gewünscht ist, weder gelehrt noch weitergegeben zu werden. Und wenn die Wahrheit doch niedergeschrieben wird, lehnen die Menschen sie ab, so wie Petrus Jesus dreimal verleugnete, bevor der Hahn krähte.

Ich habe meine eigene Wahrheit gefunden und sie angenommen. Danach begann mein Geist nach und nach klarer zu werden, und inmitten der Nacht, die meinen Geist und meine Seele bedeckte, begann ich, das Licht zu sehen.
Und ich wünsche mir, euch ebenfalls dabei helfen zu können, es zu sehen ... wenn ihr es wollt.

Gott und die Freiheit des Menschen. Warum greift Gott nicht ein?

Wenn Menschen sich fragen, wie Gott solche Gräueltaten „zulassen“ kann, sollte die eigentliche Frage lauten: Warum erlauben wir Menschen solche Dinge?

Niemand hat uns jemals gelehrt, dass jede Entscheidung, die wir treffen – sei sie positiv oder negativ – den spirituellen und moralischen Zustand dessen widerspiegelt, der sie trifft.

Das göttliche Eingreifen in die Entscheidungen des Menschen würde die Freiheit, selbst zu entscheiden, aufheben, was den Menschen zu einer bloßen Marionette machen würde. Die Freiheit des Menschen, zu wählen, ist wesentlich für die Existenz wahrer Liebe. Wenn Gott direkt eingreifen würde, um das Böse zu verhindern, würde dies den freien Willen auslöschen, und Liebe wäre keine bewusste und freiwillige Wahl mehr, sondern eine auferlegte Pflicht.

Wahre Liebe kann ohne Freiheit nicht existieren, denn erzwungene Liebe ist keine Liebe, sondern Kontrolle. Daher „erlaubt“ Gott das Böse nicht, sondern respektiert die Freiheit des Menschen, auch wenn dieser falsche Entscheidungen trifft. Die Verantwortung für böse Taten liegt beim Menschen, nicht bei Gott.

Die Lösung besteht nicht darin, dass Gott für uns „eingreift“, sondern darin, dass wir Menschen uns wieder mit Ihm und mit unserer göttlichen Essenz verbinden und dann bewusst wählen, im Einklang mit dieser zu leben.

 

Warum haben wir diese Wahl und was bedeutet sie?

Gott hat den Menschen auf der Erde den FREIEN WILLEN geschenkt. Dieser ist weder an sich positiv noch negativ – er ist einfach die Möglichkeit, die Gott dem Menschen gegeben hat, sein Leben im Einklang mit seinen eigenen Entscheidungen zu leben.
Da Gott Liebe ist, bietet Er dem Menschen die höchste Form der Freiheit.

Deshalb hat Er den Menschen mit freiem Willen geschaffen und ihm die Möglichkeit gegeben, zwischen Gut und Böse zu wählen. Dieses Geschenk (freier Wille) bringt eine enorme Verantwortung mit sich, denn der Mensch allein entscheidet, was er mit seiner Freiheit anfängt.

Dieses Geschenk von Gott drückt die Freiheit aus, Ihn zu akzeptieren oder abzulehnen, zu lieben oder zu hassen, in Harmonie oder in Zwietracht zu leben.

Diese Freiheit (DER FREIE WILLE) ist das, was uns wirklich authentisch macht und uns für unser eigenes Leben verantwortlich macht. Sie ist außerdem der einzige Weg, durch den wir Menschen, durch unsere eigene Wahl, Söhne und Töchter Gottes werden können.

Das Böse, genauso wie das Gute, sind Entscheidungen. Jeder Mensch kann selbst wählen, wie er seine Erfahrung auf der Erde leben möchte.
Der Mensch stammt aus der Liebe, denn er stammt von Gott, der die Liebe ist. Das menschliche Böse ist eine Wahl und nicht die Natur des Menschen, denn das Böse ist nichts anderes als die Ablehnung des Guten.

"Der Teufel", wie die Religionen der Welt den negativen Zustand des Menschen benannt haben, kann eher als Spiegel der negativen Aspekte der menschlichen Natur gesehen werden – Egoismus, Stolz, Eifersucht, Angst usw.
Er zwingt nicht, sondern pflanzt lediglich Samen des Zweifels oder der Negativität. Der Mensch, in seinem Zustand von Schwäche oder spirituellem Ungleichgewicht, entscheidet selbst, entsprechend diesen Einflüssen zu handeln.

Als Jesus am Kreuz starb, nahm Er die gesamte Schuld und das Böse der Welt auf sich, und alles, was in dieser Welt noch übrig bleibt, ist nur ein Schatten davon, eine Illusion. Dennoch hat der Mensch sogar das symbolische Böse, das mit „Teufeln“ in Verbindung gebracht wird, durch seine Handlungen ohne Mitgefühl, Liebe oder Bewusstsein übertroffen.

Dies zeigt, wie tief die Menschheit fallen kann, wenn sie sich von den göttlichen Prinzipien, von der Liebe und von der spirituellen Bewusstheit entfernt. Diese Handlungen sind Ausdruck eines inneren Bruchs, einer Trennung von der ursprünglichen Liebe, die die göttliche Essenz ist.

Deshalb verbeugt sich sogar der „Teufel“, wenn er die Bosheit des Menschen sieht, denn im Gegensatz zu den „Teufeln“, die oft als symbolische Darstellungen des Bösen wahrgenommen werden, besitzen die Menschen das Geschenk des Bewusstseins und des freien Willens. Dieses Geschenk gibt ihnen nicht nur die Macht, das Böse zu wählen, sondern es auch zu rechtfertigen, zu verstärken oder auf eine Weise zu verbreiten, die das mythische Symbol des Bösen übertrifft.

Dieser Verfall ist umso tragischer, da der Mensch die göttliche Funken in sich trägt und das Potenzial hat, das Böse durch Liebe, Vergebung und Mitgefühl zu überwinden.

 

Unser Leid und die Angst

Unser Leid entsteht im Wesentlichen aus einem Mangel an Verständnis für das Leben und aus der Angst, die uns von unserer wahren Natur trennt.
Angst ist die Barriere zur Wahrheit.
Egal in welcher Form – sei es die Angst vor dem Tod, vor Verlust oder vor dem Unbekannten – ist Angst eine Emotion, die uns von der tiefen Wahrheit der Existenz entfernt.

Angst:

  • Lässt uns an vergänglichen Dingen festhalten und vergessen, dass alles nur vorübergehend ist.
  • Nährt die Trennung, indem sie die Illusion schafft, dass wir allein und verletzlich sind.
  • Blockiert die Liebe, die das Gegenmittel gegen Leid und der Schlüssel zum Verständnis ist.

Angst wird zu einem Schleier, der den Menschen daran hindert, klar zu sehen und die Gründe und Bedeutungen hinter seinen Erfahrungen zu verstehen.

 

Die Heilung des Menschen

Veränderung kommt nicht durch göttliche Gewalt, sondern durch die Transformation des menschlichen Bewusstseins. Wenn Menschen Liebe, Mitgefühl und Respekt wählen, richten sie sich nach dem göttlichen Willen aus.
Das ist der tiefere Sinn der von Gott gegebenen Freiheit: die Möglichkeit, das Böse zu überwinden, indem man das Gute wählt.
Gott erlaubt das Böse nicht, sondern bietet einen Weg zur Heilung durch Liebe, und jeder Mensch trägt die Verantwortung, diesen Weg zu wählen.

Gott hat uns niemals verlassen. Wie könnte Er uns verlassen, wenn alles Gott ist? Es ist, als würde ein Tropfen im Ozean fragen, wo der Ozean ist, ihn verleugnen und sich beklagen, dass er sich allein fühlt. Der Ozean existiert, und der Tropfen ist im Ozean – er ist sich nur nicht der Gegenwart des Ozeans bewusst.So sind auch wir: Wir weinen und rufen zum Himmel, dass wir allein seien und Gott uns verlassen habe, obwohl wir in Ihm leben und mit Ihm verbunden sind.

Das Leiden kann, wenn es mit Weisheit betrachtet wird, zu einem Lehrer werden. Es lehrt uns, die Angst loszulassen, uns von unnötigen Bindungen zu befreien und zu unserer Essenz zurückzukehren: Liebe, Frieden und Einheit mit dem Leben.

Diese Reflexion fordert uns heraus, uns zu fragen, wie wir diesen Prozess des Verfalls umkehren können. Die Antwort liegt in der Rückkehr zur göttlichen Essenz der Liebe: bedingungslose Liebe, Respekt, Empathie und Verständnis.
Wenn der Mensch sich daran erinnert, wer er wirklich ist – ein Ausdruck der göttlichen Liebe – kann er das Böse in Gutes verwandeln und beweisen, dass der freie Wille nicht nur eine Möglichkeit zum Verfall, sondern auch zur Wiedergeburt ist.

Gott bietet Führung durch spirituelle Gesetze, Lehren und Inspiration, doch Er zwingt niemanden, diesen zu folgen. Jede freie Entscheidung hat Konsequenzen, die entweder positiv oder herausfordernd sein können.

Der freie Wille ist somit ein Gleichgewicht zwischen göttlicher Souveränität und menschlicher Verantwortung. Er gibt uns die Macht, unsere Realität zu gestalten und zum universellen Wohl beizutragen.

Wenn der Mensch das Leben versteht, verschwindet die Angst, und das Leiden verliert seinen Sinn. An ihrer Stelle bleibt der tiefe Frieden der Akzeptanz und der Harmonie.

 

Die Welt ist so, wie sie ist, weil sie durch ihre eigenen Entscheidungen so gewählt hat. Jede Person wählt für sich selbst, mehrere Personen wählen für ein größeres Selbst, ein Land wählt durch jede einzelne Person für das Land, und ein ganzer Planet wählt durch jeden Einzelnen, -der für sich selbst wählt- für den gesamten Planeten.

Alles, was wir in der Welt sehen, ist das Ergebnis dessen, was die Welt – meist unbewusst, anstatt bewusst – durch jedes einzelne Individuum zu leben gewählt hat.

Eine Person kann eine andere nicht verändern, wenn sie sich nicht selbst verändert hat. Aber eine veränderte Person kann einen ganzen Planeten verändern, wenn der Planet bereit ist für den Wandel.

 

 

 

 

Add comment

Comments

There are no comments yet.